Für eine Bürgerinitiative gibt es nur wenige Möglichkeiten, die Mitmenschen auf das Anliegen aufmerksam zu machen. Dazu gehören Gesprächen mit Journalisten der örtlichen Tageszeitung und ggf. des örtlichen Fernsehens oder das Aufhängen von Plakaten an nicht-öffentlichen Hauswänden, Zäunen und Mauern. Letzteres setzt freilich die Zustimmung des Berechtigten voraus - das ist der Eigentümer oder der Mieter der Immobilie. Einen Info-Stand zu veranstalten, ist nicht schwer. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr dazu.
Ein Info-Stand macht auf Ihr Anliegen aufmerksam: Sie können dort die Passanten ansprechen ("Haben Sie schon davon gehört, daß ... ") und ihnen Flugblätter in die Hand drücken. Sie können dort Plakate aufhängen, um das Thema schlagwortartig darzustellen und die Passanten schon "einzunorden". Einige Passanten werden zunächst einen Bogen um den Stand machen oder schneller vorbeigehen in der Hoffnung, nicht angesprochen zu werden. Resignieren Sie deswegen nicht; das Verhalten ist ganz natürlich. Vielen Menschen ist es unangenehm, mit Leuten am Infostand über ein Thema zu sprechen, über das sie zuvor noch nicht nachgedacht haben. Es ist ein bißchen so, wie wenn man von einer unerwarteten Frage überrascht wird, von der augenblicklichen Situation überfahren wird. Wenn Sie schon einige Info-Stände hinter sich haben, sind die Menschen zugänglicher und bleiben auch stehen. Ungewiß ist häufig, ob das Wetter mitspielen wird. Bei Nieselregen oder Kälte bleibt kaum jemand stehen.
Sie wollen auf Ihr Thema aufmerksam machen. Nach dem Motto "viel hilft viel" sollten Sie einen Standort wählen, an dem viele Passanten anzutreffen sind. Sie werden freilich nicht allen vorbeikommenden Leuten einen Flyer geben oder sie zu einem Gespräch bewegen können. Aber Sie werden von allen Leuten gesehen, wahrgenommen und viele kriegen auch die Schlagworte mit, die auf den Plakaten stehen. Wenn diese Menschen dann etwas zu diesem Thema in der Zeitung lesen, im Radio hören oder anläßlich einer Unterhaltung auf das Thema zu sprechen kommen, erinnern sie sich an den Info-Stand. Sie wissen nun, daß sich Bürger aus ihrer Umgebung dem Thema angenommen haben und werden vielleicht sogar von sich aus auf Sie zukommen!
Wo findet man viele Passanten in Hannover? Zunächst einmal auf dem Kröpcke und der näheren Umgebung. Das ist insbesondere Interessant für Themen mit stadtweiter Bedeutung. Allerdings hat der Kröpcke einen Nachteil: Die Menschen hechten von Kaufhaus zu Kaufhaus; gemütlich bummeln tun sie nicht und so antworten viele: "Ich habe keine Zeit". Das ist zumindest Samstags vormittags so. Am samstäglichen Flohmarkt kommen etwas weniger Menschen vorbei, aber die haben mehr Zeit und bleiben eher stehen.
Bei Themen, deren Bedeutung sich in erster Linie auf einen kleinen Bereich der Stadt erstreckt macht es Sinn, zuerst die Anlieger in der näheren Umgebung zu informieren. Info-Stände am Rande der Wochenmärkte bieten sich an. In Hannover darf man seinen Info-Stand idR. nicht auf dem Wochenmarkt zwischen den Marktbeschickern aufstellen. Genehmigt wird so ein Stand nur abseits des Marktgeschehens. Das kontrolliert der zuständige Marktmeister. Sprechen Sie mit dem Beamten im Ordnungsamt. Sie können ihn freilich auch fragen, welche Standorte er empfehlen würde. Er hat ja den Überblick darüber, wo Parteien im Wahlkampf und andere Bürgerinitiativen ihre Info-Stände aufstellen. Wenn Sie zum ersten Mal mit Ihrem Info-Stand an einem bestimmten Ort sind, halten Sie danach Ausschau, an welchen Straßenecken am Rande des Marktes die meisten Menschen vorbeikommen. Beim nächsten Infostand versuchen Sie, die Genehmigung für den aus Ihrer Sicht besseren Platz zu bekommen.
Beispiele für Wochenmärkte in Hannover: Südstadt - Stephansplatz, Kirchrode - Kleiner Hillen, Döhren - Fidelerplatz, Kleefeld - Scharperplatz.
Sie können sich auch vormittags in die Zentren der Stadtteile begeben. Da, wo die Stadtbahn hält und Einkaufsmöglichkeiten sind, die von den Passanten frequentiert werden, z.B. in Kirchrode am Klönschnack.
Infostände setzen die Zustimmung der zuständigen Gemeinde voraus. In Hannover müssen Sie einen Antrag beim Ordnungsamt in der Leinstraße 14 stellen. Das geht per Fax oder Brief und kostet in Hannover zur Zeit 10 Euro pro Antrag. Enthält ihr Antragsschreiben Anträge für mehrere einzelne Infostände, so fallen für jeden weiteren Info-Stand, den Sie beantragen, weitere fünf Euro an. Unerheblich ist dabei, ob die zusätzlich beantragten Infostände zeitgleich oder an verschiedenen Tagen stattfinden sollen. Auch die Standorte sind egal.
Der zuständige Beamte wird versuchen, Ihrem Wunsch-Standort zu entsprechen. Möchten Sie einen ungewöhnlich großen Info-Stand (größer als 3 Meter *1 Meter) aufstellen, so setzt dies einen Standort voraus, der ebenfalls recht großflächig ist, z.B. eine große gepflasterte Freifläche. Handeln Sie das mit dem Beamten aus. Kleinere Info-Stände in der Größe eines Tapeziertisches sind in Hannover problemlos auf zwei bis drei Meter breiten Bürgersteigen genehmigungsfähig.
Die Genehmigung umfaßt auch die Erlaubnis, mit dem PKW bis zu dem genehmigten Standort zu fahren und dort zu entladen. Die Genehmigung erfaßt nicht das Parken des Fahrzeuges, so daß Sie sich für die Zeit des Info-Stands einen Parkplatz suchen müssen. Wenn Sie den ausgeladenen Info-Stand während der Parkplatzsuche nicht alleine lassen möchten, müssen Sie dafür sorgen, daß ein Helfer während des Entladens und auch vorm Einladen auf den Info-Stand aufpaßt. Am besten ist es, wenn der Helfer auf der Fahrt zum Info-Stand schon in Ihrem Auto sitzt.
1. Als Info-Tisch eignet sich jeder Klapptisch, auch ein Tapeziertisch ist gut. Bedenken Sie aber, daß ein Tisch, der schon einmal zum Tapezieren benutzt wurde, auf der Oberfläche Leimrückstände aufweist. Kommen Regentropfen drauf oder hält sich jemand am Tisch fest, kann sich der Leim lösen und unangenehm kleben. Daher sollte man besser einen neuen Tapeziertisch besorgen. Gut geeignet sind auch Sets aus drei sogenannten "Universaltischen", wie sie derzeit häufig in Baumärkten anzutreffen sind. Drei höhenverstellbare Tische im Set kosten um die 60 Euro. Beachten Sie, daß Tische mit einer sogenannten Scherenmechanik geeignet sind, Finger zu zerquetschen. Üben Sie in Ruhe das Aufstellen und Zusammenlegen der Tische zu Hause. Stellen sie die Tische beim Aufklappen und Zusammenlegen nicht auf den Kopf, da durch das Eigengewicht der Tischbeine eine viel höhere Gefahr besteht, sich die Finger zu klemmen.
2. Flyer, Flugblätter, Handzettel. Drücken Sie den Menschen etwas in die Hand - das setzt voraus, daß Sie im Vorfeld bereits Flyer gedruckt haben. Tip: Wenn die Flyer auf 135-Gramm-Papier gedruckt worden sind und nach dem Druck gerundete Ecken und eine Beschichtung erhalten haben, werden sie beim Hin- und Hertransportieren nicht so schnell unansehnlich. Diese Qualität geht beim Kopieren oder Ausdrucken zu Hause nicht, sondern nur bei einer Profi-Druckerei.
3. Plakate. Stellen Sie Plakate her - als Blickfang. Schreiben Sie dort wenig drauf in möglichst großen Buchstaben; auf ein DIN-A2-Plakat gehört höchstens einen Satz. Dieses Format hat sich übrigens bewährt; es wird von Fußgängern und Radfahrern gut wahrgenommen. Bsp. für einen Slogan auf einem DIN-A2-Plakat: "Keine Schweine an die Leine" oder "Denn sie wissen nicht, was sie tun". Eine Zeichnung als Blickfang macht sich auch ganz gut. Für sich alleine betrachtet vermittelt eine Zeichnung normalerweise keine ausreichende Botschaft, um ein neues Thema in die Bevölkerung zu bringen. Zeichnungen haben aber einen hohen Wiedererkennungseffekt. Die meisten Firmenlogos haben daher grafische Bestandteile. Deshalb sollten Sie auch ein Plakat haben, das ein Logo enthält. Beispiel: Das Logo der Bürgerinitiative gegen Massentierversuche in Wohngebieten ist ein Schwein und eine überdimensionale Spritze. Beides befindet sich in einem roten Kreis mit einem diagonalen roten Strich dadurch.
4. Werkzeugkoffer mit Klebebändern und Tesafilm, Bindedraht als Universalbefestigungsmittel, Messer, Schere und Gewichten als Papierbeschwerer (z.B. billige Schraubenschlüssel).
5. Gegebenenfalls Unterschriftenlisten, mehrere Kugelschreiber und Klemmbretter, falls Sie Unterschriften gegen ein geplantes Projekt sammeln möchten. Beispiel für so eine Liste: hier (im Menuepunkt "Unterschriftenaktion").
6. Falls Regen nicht auszuschließen ist: Eine ausreichend große Gewebeplane (2 Meter * 3 Meter) aus dem Baumarkt zum Abdecken des Info-Standes. Auch große Regenschirme nicht vergessen.
7. Gegebenenfalls Sonnenschirm und Schirmständer. Beachten Sie die Angaben des Schirmherstellers zum Mindestgewicht des zu verwendenden Schirmständers. Ist der Schirm Naß geworden, muß er an einer gut belüfteten Stelle trocknen können.